Sorghum in der Slowakei : eine vielversprechende Zukunft

 

 

Polnovakia Agrar, S. R. O wurde 2003 gegründet und besteht aktuell aus acht in der ganzen Slowakei verteilte, auf die Schweinezucht, den Anbau, Eier und Viehfutter spezialiserte Produktionszentren. Sorghum wurde 2018 in die Fruchtfolge aufgenommen und nimmt seitdem in den Produktionszentren einen wichtigen Platz ein. Peter Jakub, Landwirt, war so freundlich, unsere Fragen zu beantworten.

 

 

Mit 150 000 Mastschweinen jährlich ist die Schweineproduktion heute das Rückgrat des Unternehmens, das außerdem 20 Millionen Eier produziert und 7 500 ha bewirtschaftet. Polnovakia Agrar, S.R.O. beschäftigt derzeit etwa 210 Mitarbeiter. Seit 2018 hat das Unternehmen schrittweise Sorghum in seine Fruchtfolge aufgenommen.

Sorghum – ID: Warum haben Sie sich dafür entschieden, Körnersorghum in Ihrem Unternehmen anzubauen?

Peter Jakub: Wir haben eine Pflanze gesucht, die zwei wichtigen Kriterien entsprach: hohe Widerstandsfähigkeit gegen Dürre sowie die Möglichkeit, sie in unsere Viehfutterproduktion nutzen zu können. Wir wollten zudem die Fruchtfolge verlängern und die von uns angebauten Kulturpflanzen diversifizieren. Darüber hinaus bietet Sorghum viele Vorteile: einen höheren Proteingehalt und weniger Toxine wie andere Getreidesorten, eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Insekten und Krankheiten sowie niedrigere Produktions- und Trocknungskosten. Der Anbau von Sorghum ermöglicht es uns zudem, die Arbeit besser über das Jahr zu verteilen, da die Aussaat später als die von Sonnenblumen und anderen Getreidearten stattfinden, während der Erntezeitpunkt früher liegt.

Wir konnten über das Ergebnis natürlich nur spekulieren, da niemand in unserem Umfeld etwas über die Vor- und Nachteile von Sorghum wusste!

„Sorghum ist inzwischen in unserem Betrieb sehr wichtig. Wir haben die Anbauflächen von 10 ha im Jahr 2018 auf 600 ha im Jahr 2020 ausgebaut! “

Sorghum – ID: Wie arbeiten Sie heute konkret mit Sorghum?

Peter Jakub: Wir haben uns für eine mit Concep® III1 behandelte Sorte entschieden. Und auf einem Großteil unserer Anbaufläche wird Körnersorghum angebaut. Die Aussaatdichte beträgt etwa 275 000 Körner/ha mit einem Reihenabstand von 30 cm, wobei wir uns in Richtung 45 cm entwickeln.

In der Slowakei säen wir in der ersten Maihälfte aus und Ernten in der Regel im September. Geerntet wird hauptsächlich abgetrocknetes Sorghum, den wir in feuchten Jahren auf 18 bis 19 % trocknen. Der Ertrag liegt je nach Betrieb und Bedingungen durchschnittlich bei sechs bis acht Tonnen pro Hektar, wobei die Höchstbeträge bei 9,5 t/ha mit einer Feuchtigkeit von 14 % liegen. Wir produzieren insgesamt 3000 bis 4000 Tonnen Sorghum bei Jahr, wobei unsere gesamte Produktion für die Tierfutterproduktion verwendet wird.

Sorghum ist heute in unserem Betrieb sehr wichtig. Die Anbauflächen sind von 10 ha im Jahr 2018 auf 200 ha im Jahr 2019 und anschließend auf 600 ha in 2020 angestiegen!

Sorghum – ID: Wie setzten Sie Sorghum in der Schweinezucht ein?

Peter Jakub – Wir verwenden Sorghum in Futtermischungen für die Sauen (mit einem Volumenanteil von etwa 3 %) und Mastschweine (15 bis 20 %). Der Einsatz von Sorghum und der dessen Anteil in der Futtermischung wird von auf Futtermischungen spezialisierten Fachleuten festgelegt, die die Rezepte hinsichtlich der Qualität und der Quantität der Bruttoproduktion ausarbeiten, wobei sie auch den Bedarf unserer Herden berücksichtigen.

Sorghum – ID: Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft von Sorghum in der Slowakei aus?

Peter Jakub: Ich glaube, dass die Zukunft für Sorghum in der Slowakei sehr vielversprechend ist. Die starke Dürre dieses Jahr in der Slowakei sowie die neuen EU-Vorschriften zur Fruchtfolge werden uns bestimmt dazu bringen, mehr Sorghum anzubauen. Es gibt jedoch noch viel Raum für Verbesserungen hinsichtlich der Kommunikation rund um Sorghum: Nur wenige Landwirte haben Zugang zu klaren und praktischen Informationen zu diesem Getreide. Ich wurde mehrmals zu diesem Thema angesprochen. Der Markt müsste zudem noch weiter ausgebaut werden, um den Landwirten bessere Absatzmöglichkeiten zu bieten.

  1. Concep® III ist eine bei Körner- und Silosorghum eingesetzte Beize, die das Saatgut gegen durch Pflanzenschutzmittel verursachte Schäden schützt.