Die wichtigsten Botschaften der Vorträge

 

 

 

Jeder Konferenztag begann mit einem eineinhalbstündigen Vortrag von Fachleuten zu einem bestimmten Thema, wodurch die unterschiedlichsten Themen angesprochen wurden: Klimawandel und Widerstandsfähigkeit gegen Dürre, Klimawandel und Sortenzucht, die Entwicklung des Marktes und europäische Produktionssysteme, Anbauinnovationen und nachhaltige Intensivierung, zusätzliche Absatzmöglichkeiten im Markt der Nahrungsmittel. Jeder Vortrag bot hochaktuelle Präsentationen, die die stärksten Trends aufzeigten, die die Zukunft von Sorghum und die Forschung in den kommenden Jahren beeinflussen werden. Diese Vorträge boten zudem die Gelegenheit zu einem aktiven Austausch mit dem Publikum; die Kongressteilnehmer konnten ihre Fragen direkt an die Fachleute vorne auf der Bühne stellen.

 

„Der Klimawandel steigert den Bedarf an Widerstandsfähigkeit und Toleranz gegenüber Dürren“

Während des ersten Vortrags machte Nathalie Noblet-Ducoudré (Universität Paris-Saclay, Frankreich) eine Bestandsaufnahme des bereits beobachteten Klimawandels und sprach über die Veränderungen, die auf uns zukommen. Sie betont dabei, dass „die Vorhersagen des IPCC zeigen, dass die Erwärmung von 1,5 °C wahrscheinlich bis 2030 erreicht wird und dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf über 2 °C ansteigen wird“. Ihrer Meinung nach ist daher weltweit mit intensiveren Hitzewellen, häufigeren, intensiveren und längeren Dürren, stärkeren Niederschlägen und neuen Kombinationen von extremen Klimabedingungen zu rechnen. Dies führt zu neuen Risiken für die Produktion und den Zugang zu Agrargütern. „2019 trugen die Land- und Forstwirtschaft sowie andere Arten der Landnutzung 22 % zu den gesamten Treibhausgasemissionen bei. Sie können jedoch auch einen erheblichen Beitrag zur Emissionsminderung leisten”, stellte sie in ihrem Vortrag mit dem Titel „In welchem klimatischen Kontext findet die Entwicklung der Landwirtschaft statt?” klar.

 

Nathalie Noblet-Ducoudré
(Universität Paris-Saclay, Frankreich)

 

 

 

„Der Klimawandel erfordert reaktionsschnellere Zuchtprogramme“

Graeme Hammer (Universität Queensland, Australien) und Laura Mayor (Corteva Agriscience, USA), Referenten des 2. Vortrags, erklärten, dass durch die Kombination von Anbausimulationen und Feldversuchen die biologischen Kenntnisse für die Verbesserung von Kulturpflanzen optimiert werden kann.

Der Klimawandel macht beschleunigte Zuchtprogramme erforderlich, damit sich die Landwirtschaft anpassen kann. Bisweilen muss selbst für Bedingungen gezüchtet werden, die es noch gar nicht gibt. Daher werden Vorhersagemethoden für die Züchter immer wichtiger.

 

Graeme Hammer
(Universität Queensland, Australien)

 

 

 

Laura Mayor
(Corteva Agriscience, USA)

 

 

„Der Bedarf des europäischen Marktes und die Entwicklung von Produktionssystemen erweitern die Möglichkeiten für Sorghum“

Die europäischen Experten Valérie Brochet (FNPSMS, Frankreich), Boris Parent (INRAE, Frankreich) und David Pot (CIRAD, Frankreich) boten einen Überblick über die europäische Wertschöpfungskette, wobei sie zeigten, dass Sorghum enorme Chancen für Züchter, Saatguthersteller, Landwirte, Industrie und Kunden bietet. Für sie ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Forschung und Produktion von Sorghum weiter ausgebaut und die Investitionen in Forschung und Entwicklung erhöht werden, um ein vielfältigeres Angebot zu generieren, das den steigenden Ansprüchen der Verbraucher gerecht wird.

Es wurde zudem betont, dass, als Reaktion auf die sich weltweit rasch verändernden klimatischen und sozioökonomischen Bedingungen, eine aktive Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika in der Forschung über die Produktion und Nutzung von Sorghum notwendig sei, um Innovationen zu fördern und die Anpassung an verschiedene Kontexte zu erleichtern.

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Valérie Brochet
(FNPSMS, Frankreich)

 

 

 

Boris Parent
(INRAE, Frankreich)

 

 

 

David Pot

(CIRAD, Frankreich)

 

 

 

„Veränderte Konsummuster und der weltweite Nahrungsmittelbedarf steigern die Nachfrage nach Sorghum als Zutat bei der Herstellung von Nahrungsmitteln“

Für den dritten Vortrag kamen Forscher und Fachleute aus der Lebensmittelindustrie zusammen: Kwaku Gyebi Duodu (Universität Pretoria, Südafrika), Monia Caramma (Schweiz) und Earl Roemer (Nu Life Market, USA) diskutierten über Nahrungsmitteln aus Sorghum und die Entwicklung des weltweiten Verbrauchs dieser Produkte. Sie stellten fest, dass der Verbrauch von Sorghum als Getreide in Nahrungsmitteln zunimmt, da Sorghum diätetische Kriterien und neue Marktchancen bietet und dabei dem Interesse der Verbraucher an innovativen Produkten entspricht.

In diesem Zusammenhang sind Sorghum-Produktionssysteme, die zu hochwertigen Nahrungsmitteln und mehr Gewinn für die Landwirte führen und gleichzeitig den Klimawandel durch Kohlenstoffsequestrierung abschwächen, ein vielversprechender Weg in die Zukunft.

Kwaku Gyebi Duodu
(Universität Pretoria, Südafrika),

 

 

 

Monia Caramma
(Schweiz)

 

 

 

Earl Roemer
(Nu Life Market, USA)

 

 

 

 

„Innovationen im Anbau und eine nachhaltige Intensivierung sind notwendig, um die Leistung von Sorghum in verschiedenen Umgebungen zu maximieren“

Im vierten Vortrag kamen zwei Forscher zu Worte: James Schnable (Universität von Nebraska, Lincoln, USA) und Dilys S. MacCarthy (Universität von Ghana).  Die beiden Forscher sprachen hauptsächlich drei Themen an: die Nutzung vorhandener phänotypischer Daten für Innovationen im Anbau, die Definition des Sorghum-Ideotyps und die Kombination von quantitativer Genomik mit 2D- und 3D-Deep-Learning zur Charakterisierung von Pflanzenreaktionen auf Stress.

Außerdem befassten sie sich mit den Praktiken zur Intensivierung der Nachhaltigkeit, die notwendig werden, um die Produktion und die Ökosystemleistungen in den Agro-Systemen West- und Zentralafrikas zu optimieren.

James Schnable
(Universität von Nebraska, Lincoln, USA)

 

 

 

Dilys S. MacCarthy
(Universität von Ghana)

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