Sorghum setzt seinen weltweiten Siegeszug fort
Wer sind weltweit die wichtigsten Sorghum-Erzeuger? Bei wem nimmt die Fläche zu oder ab? Die Antwort in Zahlen
Die weltweite Sorghumproduktion wird für 2024 auf 61,3 Mio. t geschätzt, was einem Anstieg von 4,3 % gegenüber dem Erntevolumen von 2023 (58,8 Mio. t) entspricht. Afrika bleibt mit 28,3 Mt der Kontinent mit dem höchsten Erntevolumen. Zu den wichtigsten Erzeugerländern Afrikas gehören Nigeria (7 Mt), der Sudan (5,3 Mt) und Äthiopien (4 Mt). Während die USA den zweiten Platz auf dem Podium der wichtigsten Erzeuger behalten, wird das Erntevolumen, so wie es aussieht, aufgrund der schwierigen Anbaubedingungen – sehr hohe Temperaturen und Wassermangel – von 8,1 auf 7,1 Mio. t zurückgehen. Die indische Produktion ist ebenfalls rückläufig mit 4,2 Mt für 2024 im Vergleich zu 4,4 Mt im Jahr 2023. Die Erntevolumen von Russland, China und Australien sind stabil, wohingegen die von Mexiko, Brasilien und Argentinien zulegen von entsprechend 4,3 auf 4,5 Mt, 5 auf 5,2 Mt und 2,6 auf 3 Mt. Für Europa wird ebenfalls ein Anstieg erwartet. Hier steigt das Erntevolumen von 0,8 auf 1 Mt an.
Weltweit (Quelle: IGC Grain Market Report, August 2024)
- Kampagne 2021/22: 61,4 Mt
- Kampagne 2022/23: 57,7 Mt
- Kampagne 2023/24: 58,8 Mt
- Kampagne 2024/25: 61,3 Mt (Schätzung)
Lebensmittel boosten den Markt
Die Nachfrage für Sorghum für den Lebensmittelmarkt steigt in 2024 um 5,9 % auf 30 Mt. Dieser Anstieg ist vor allem der Steigerung der sudanesischen Produktion zu verdanken, die auf diesen Absatzmarkt ausgerichtet ist. Es sieht so aus, dass der Futtermittelmarkt weiterhin stabil bei 24,5 Mt. liegt, eine Stabilität, die vor allem auf die rückläufige Nachfrage in China und der Produktion in USA zurückzuführen ist. Die Zunahme beim industriellen Absatzmarkt liegt bei etwa 2,4 % auf 4,5 Mt.
Fast 25 000 Hektar Körnersorghum in Europa
Mit einem Anstieg der Anbauflächen von 34 % in nur einem Jahr entwickelt sich Europa zum Musterschüler. Innerhalb der EU-27 steht Frankreich mit 103 000 ha an erster Stelle, was einer Steigerung von 89 % in einem Jahr bedeutet. Gefolgt wird Frankreich von Ungarn (44 940 ha), Italien (40 580 ha) und Rumänien (16 000 ha). In Rumänien stellen die sich wiederholenden Dürren ein echtes Problem für die Frühjahrskulturen dar. Sorghum ist daher für die Landwirte eine wahre Alternative in der Fruchtfolge zu sein.
Quelle: Sorghum ID, 2024
+11 % Silosorghum in Europa
Mit einer Anbaufläche von 98 000 ha in der EU-27 verzeichnet Silosorghum einen Anstieg um 11 %. Dies ist vor allem auf Frankreich (+17 % auf 35 000 ha), Italien (+20 % auf 30 000 ha) und Polen (+5 % auf 5000 ha) zurückzuführen. Außerhalb der EU-27 ist der starke Anstieg in Russland (+40 %) beachtlich. Dort wird Silosorghum auf insgesamt 170 000 ha angebaut.
Anstieg der Saatgutproduktion in Europa
2024 wurden 2600 ha der Sorghum-Saatgutproduktion gewidmet. Dies ist die größte jemals in Europa verzeichnete dem Anbau von Saatgut gewidmete Fläche. Diese historische Zahl zeigt die wachsende Bedeutung von Sorghum in der Fruchtfolge. Dieses Volumen ermöglicht die Auffüllung der aufgrund der starken Zunahme der Sorghum-Saatfläche in 2024 geringen Bestände. Zur Erinnerung: Im Wirtschaftsjahr 2018/19 lag die Anbaufläche bei 675 ha, im Jahr 2023 bei 1950 ha, was einem Anstieg von 34 % entspricht. Die wichtigsten Erzeugerländer sind Ungarn (1050 ha), Frankreich (1006 ha) und Spanien (400 ha).