Ein Wort für Sorghum?
Lalatiana Raktozafy ist Forscherin im CNAM (seit 2022 neu Mitglied bei Sorghum ID) am UMR Sayfood. Sie forscht im Gépro-Team in Paris über die Aufwertung von pflanzlichen Rohstoffen und der Umwandlung der Funktionalität von Endprodukten. Ein Wort für Sorghum?
Lalatiana Rakotozafy wählte „nutzbringend“, um Sorghum zusammenzufassen. „Das Getreide ist mit seinen zahlreichen agronomischen Vorteilen gut für den Planeten und die Landwirte (Hitzeresistenz, geringer Wasser- und Betriebsmittelbedarf, kurze Wachstumsphase usw.), aber auch für den Verbraucher: Sorghum wurde vom ICRISAT1 als Smart Food eingestuft und bietet eine hohe Nährstoffqualität und kann eine biochemische Zusammensetzung vorweisen, die gut für die Gesundheit ist. “
Eine dank ihrer Nährstoffqualitäten nutzbringende Pflanze2…
Bei UMR Sayfood konzentriert sich Lalatiana Rakotozafy bei ihren Forschungen auf das Verhalten von Sorghum während der Verarbeitungsprozesse. Vom „Mahlen“ des Getreides – ein erster Verarbeitungsprozess, bei dem das Getreide zu Mehl gemahlen wird – bis zur Verarbeitung zum Endprodukt: Sie beobachtet die funktionellen Eigenschaften von Sorghum: die Wasserbindung, seine Ölaufnahmefähigkeit, das Quellvermögen, die emulgierenden und schäumenden Eigenschaften. Die Gruppe kategorisiert anschließend die Pflanze, um für die menschliche Ernährung geeignete Produkte herzustellen.
„Sorghum ist reich an Kohlenhydratpolymeren sowie an Makro- und Mikronährstoffen. Es enthält zudem viel Linolsäure, eine Sorghum-spezifische Säure aus der Familie der Omega-6-Fettsäuren. Aufgrund seiner ernährungsphysiologischen Qualitäten ist Sorghum ein Getreide mit hohem Potenzial.
Zusammensetzung eines Sorghumkorns Quelle: Khoddami, et al. Crit Rev Food Sci Nutr. 2021.
… und gut für die Gesundheit
„Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung ist Sorghum potenziell gesundheitsfördernd. Sorghum ist vor allem bei einer glutenfreien Ernährungsweise wertvoll, da es bioaktive Substanzen mit antioxidativen Eigenschaften beinhaltet (dank den enthaltenen Phenolsäuren, aber auch mit antimikrobiellen, antimykotischen, entzündungshemmenden und antiproliferativen Eigenschaften3. Das Getreide sorgt auch für einen besseren Kohlenhydratstoffwechsel und ist somit auch bei Diabetes sehr positiv.“
1. ICRISAT: Das International Crops Research Institute for the Semi-Arid Tropics ist eine unpolitische und gemeinnützige Organisation, die landwirtschaftliche Versuche durchführt, um die Entwicklung der Landwirtschaft in den Trockengebieten Asiens und Afrikas südlich der Sahara zu fördern.
2. Die Nährstoffqualität ist die Fähigkeit eines Lebensmittels, den Tagesbedarf abzudecken.
3. In der Pharmakologie bezeichnet das Adjektiv „antiproliferativ“ eine Substanz, die die Proliferation eines Phänomens verhindert.