Die Sorghumproduktion, selbst wenn Sie schwankend ist, ist für einige Landwirte motivierend.

 

Artem Gorelov

„Wenn ich ein Bild nehmen könnte, um die Sorghumproduktion in Russland beschreiben, so würde ich eine Sinuskurve nehmen“ erklärt uns Artem Gorelov einleitend. Und die Zahlen bestätigen seine Aussage: Von 2002 bis 2010 schwankten die Anbauflächen von Sorghum zwischen 20 000 und 50 000 ha „was im nationalen Maßstab lächerlich ist“. Zwischen 2011 und 2016 legten die Anbauflächen stark zu und erreichten 229 000 ha. Seit einigen Jahren ist aber ein starker Rückgang dieser Anbauflächen zu beobachten. Sie sind um beinahe 2/3 zurückgegangen und lagen 2018 bei 71 000 ha und 2019 bei 89 000 ha. „Dieses Jahr dürfen wir entsprechend der Indikatoren, die wir für die Produktionsflächen haben, bei ungefähr 83 000 ha liegen. Es ist nicht einfach, Prognosen für die kommende Kampagne aufzustellen.

Uneinheitliche Erträge

Sorghum wird vor allem entlang der südlichen Grenze des Landes angebaut; in Gegenden, in denen es heiß und trocken ist. Die wichtigste Region für die Sorghumproduktion ist Saratow, gefolgt von Wolgograd, Rostow, Orenburg und Stawropol. Hier werden auf einer Fläche von 5 000 bis 30 000 Hektar Sorghum produziert. In anderen Gebieten, z. B. in Samara, Belgorod, Woronesch, Krasnodar oder der Republik Kalmückien gibt es auch einige Produktionsinseln. Hier beläuft sich jedoch die Anbaufläche lediglich auf 500 bis 2500 Hektar.

„Die Erträge variieren nicht nur von einem Gebiet zum anderen, sondern auch von einem Jahr zum anderen“ führt Artem Gorelov weiter aus. In den vergangenen 5 Jahren lagen die durchschnittlichen Erträge von Körnersorghum zwischen 10,6 und 14,9 dt/ha, wobei es jedoch je nach Gebiet Abweichungen nach unten bis zu 2 dt/ha und nach oben bis zu 40 dt/ha gab! Konsequenz: Die Produktion des Landes schwankt ebenfalls stark: 104 000 dz Tonnen in 2017, 49 000 Tonnen in 2018 und 97 000 Tonnen in 2019.

Zuallererst der Binnenmarkt und der Markt für Viehfutter

Das in Russland produzierte Sorghum wird hauptsächlich auf dem Binnenmarkt abgesetzt. Jedes Jahr werden nur 10 bis 30 % des Volumens nach Europa, Zentralasien und den Nahen Osten exportiert.

In Russland wird Sorghum in erster Linie für Tierfutter verwendet, hauptsächlich in Geflügelfutter, aber in geringerem Maße auch in Schweinefutter. Weiter erklärt Artem Gorelev: „Einige Landwirte bauen Sorghum für Spätsilage an, aber es gibt nicht viele, die diese Technik beherrschen“.

Unterschiedliche Motivationsgründe für zunehmende Kenntnisse

Die Gründe, aus denen die Landwirte Sorghum anbauen, sind sehr unterschiedlich: Die einen setzen Sorghum da als Alternativkultur ein, wo das heiße, trockene Klima ein einschränkender Faktor ist; für andere ist Sorghum eine Möglichkeit, Futter für Geflügel oder Schweine selbst zu produzieren; wieder andere Landwirte sind der Meinung, dass Sorghum ein ausgezeichnetes Mittel ist, die Rationen ihrer Milchkühe dank des Nährwertes der Spätsilage auszugleichen und dabei die finanzielle Belastung zu reduzieren.

In den letzten Jahren konnten wir feststellen, dass zahlreiche russische Landwirte anfangen, sich ernsthaft mit dem Sorghumanbau auseinanderzusetzen. Sie haben Erfahrung, beherrschen den Anbau und investieren für eine erfolgreiche Ernte. Diese Landwirte haben hohe Ansprüche an die Saatgutqualität, aber auch an die Auswahl an Hybridsorten, da sie verstanden haben, dass dies ein echter Erfolgsfaktor ist.

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