Bei NatUp erobert Sorghum die Normandie
Sorghum war 2020 in den Fruchtfolgen der Landwirte in der Normandie noch unbekannt, hat aber inzwischen die Mitglieder der NatUp-Genossenschaft für sich gewonnen. Die Futtermittelindustrie verlangt nach diesem kleinen Korn mit seinen zahlreichen Vorteilen.
Die normannische Genossenschaft NatUp begann 2020 mit Sorghumversuchen. „Eines unserer Mitglieder, das seinen Mais nicht am Ufer eines Flusses aussäen konnte, hat daraufhin Sorghum getestet“, erinnert sich Frédéric Chopart, Leiter der Region Ost. Dieser Vertrag hat mit einem Ertrag von 80 q/ha im ersten Jahr viel Aufsehen erregt! Daraufhin haben wir uns in der Genossenschaft gefragt, warum man Sorghum nicht auf weiteren Flächen aussäen sollte. Und damit begann unser Sorghum-Abenteuer!“
Eine erleichterte Steuerung der Unkrautbekämpfung
Diese Sommergetreideart benötigt weniger Wasser als andere Kulturen. Und weniger Betriebsmittel. „Ein wenig Stickstoff, einmal Unkrautbekämpfung. Das war‘s dann auch schon. Nicht zu vergessen, dass seine Aufnahme in die Fruchtfolge dank seiner allopathischen Wirkung und seiner Fähigkeit, die Zwischenreihen schnell zu bedecken die Unkrautbekämpfung auf den Feldern erleichtert. In unserem Anbaugebiet sind viele Fruchtfolgen um drei Kulturen herum aufgebaut: Weizen, Gerste und Raps. Eine neue Frühjahrskultur zu haben ist ein echter Vorteil. Vor allem beim Unkrautmanagement. Ein weiterer argonomischer Vorteil ist die gute Wurzelbildung der Sorghumhirse. Bei der Aussaat und die Ernte werden die gleichen Maschinen eingesetzt wie für Weizen. Diese Vorteile sind sehr überzeugend.“
Sorghum nutzt jeden Niederschlag aus
Bis 2023 wurden bei 100 Mitgliedern der Genossenschaft über 1000 ha Sorghum angebaut. „In diesem Jahr ging die Anbaufläche auf ca. 650 ha zurück, da das Erntevolumen nach zwei trockenen Frühjahren nicht immer den Erwartungen entsprachen“, erklärt Frédéric Chopart. Denn selbst wenn Sorghum nur wenig Wasser benötigt, so kommt es nicht ohne aus! Es nutzt jedoch jeden Regen. Je nachdem, wie das Wetter im Jahr ist, können die Erträge unterschiedlich ausfallen: von 40 bis 100 q/ha. Aber ich bin davon überzeugt, dass Sorghum selbst in unserem Anbaugebiet zwischen Dreux und Chartres seinen Platz haben kann. Es kommt jedoch auf die Frühzeitigkeit der gewählten Sorte an. Wir führen mit der Landwirtschaftskammer der Region Ile-de-France gemeinsam Versuche für eine Optimierung des Anbaus durch.“ NatUp hat eines seiner Silos der Trocknung von Sorghum reserviert. „Man muss wissen, dass diese Kultur ziemlich korrosiv für die Werkzeuge ist: Daher die Idee, die gesamte Handhabung der Körner an einem einzigen Standort zu konzentrieren, erklärt er. Die Trocknung ist weiterhin eine wichtige Etappe.“
Sehr gefragt auf dem Viehfuttermarkt
Bei NatUp ist das gesamte Sorghum für den Viehfuttermarkt bestimmt. „Diese Kultur weist die gleichen Nährstoffeigenschaften wie Mais auf und hat darüber hinaus einen höheren Proteingehalt. Futtermittelhersteller sind sehr an Sorghum interessiert, insbesondere für Schweinefutter.” Ein Teil des Sorghums von NatUp ist jedoch auf für die Vogelzucht bestimmt. Frédéric Chopart, der die Einführung von Sorghum in der Normandie begleitet, hofft, dass die Anbauflächen nächstes Jahr wieder zulegen.